Rabia - Der verlorene Traum

Ab 12 Jahren |  95 Minuten | Regie: Mareike Engelhardt, Samuel Doux | Darsteller: Megan Northam, Lubna Azabal, Natacha Krief u.a. | Frankreich 2024

2014 fliegen sie nach Syrien, um sich dem IS anzuschließen. Laila hat bereits das Bild ihres zukünftigen Ehemanns im Gepäck. Das neue Leben, der Aufbruch ins Paradies, erweist sich jedoch als trügerisch. In Ar-Raqqa, das zum IS-Kalifat gehört, finden sie sich in einem sogenannten Madafa wieder. In diesem Frauenhaus werden sie zu "Heiratsmaterial" für die Kämpfer geformt. Hier herrscht mit Strenge, Gewalt und manipulativer Überredungskunst "Madame" (Lubna Azabal). Sie wäre Allahs Frau, wenn er eine hätte, heißt es. Allahs Frau ist für Gnade nicht bekannt. Ein Ausbruch scheint die einzige Lösung. Doch es kommt anders, ganz anders. Aus Jessica wird Rabia.

Vorweg: Mareike Engelhardts Thriller-Drama RABIA - DER VERLORENE TRAUM ist harter Stoff. Die Regisseurin ließ sich von wahren Begebenheiten inspirieren. Den Arbeiten am Drehbuch gingen intensive Recherchen voraus. Ganz wesentlich ist jedoch: RABIA ist kein "Aufklärungsfilm", sondern erzählt eine packende Geschichte über eine junge Frau, die von der dunklen Seite der Macht überwältigt wird. Lubna Azabal hat als "Madame" etwas überzeugend Dämonisches an sich. Megan Northam verwandelt eine junge Träumerin in einen vielschichtigen Charakter. Kamerafrau Agnès Godard spielt mit Licht und Schatten. Ihre suggestiven Bilder (und Kamerafahrten) lehren das Fürchten.