Kundschafter des Friedens 2

Ab 12 Jahren | 96 Minuten | Regie: Robert Thalheim | Darsteller: Henry Hübchen, Thomas Thieme, Winfried Glatzeder, Katharina Thalbach, Corinna Harfouch u.a. | Deutschland 2024

Noch genauer verortet: auf der vorgelagerten Ernst-Thälmann-Insel. Die soll nämlich in die Hände einer jungen Schönen fallen. Das sagt jedenfalls Helene (Corinna Harfouch). Und die ist die Tochter vom Oberspion Fuchs.

Der hat erstens ein klassenfeindliches Testament zugunsten eben jener jungen Schönen geschrieben und ist zweitens tot. Bei der Beerdigung von Fuchs lassen sich die Rentner-Agenten Falk (Henry Hübchen), Harry (Winfried Glatzeder), Locke (Thomas Thieme) und Tamara (Katharina Thalbach) von Helene vor den Trabbi spannen. Worum es geht? Das Testament muss weg. Wo es zu finden ist? Natürlich im Tresor der ehemaligen DDR-Botschaft in Havanna. Das passt ja prima, die Senioren-Spione würden wirklich gerne dem Winter in Berlin entfliehen. Also, ab nach Kuba.

Robert Thalheim wird zum Wiederholungstäter. 2017 stürmte seine Agentenkomödie KUNDSCHAFTER DES FRIEDENS die Kinocharts. Jetzt nimmt die Crew, die sich ein bisschen zwischen Ocean's 11 und James Bond 007 tummelt, einen weiteren Anlauf. Und das muss man der Fortsetzung KUNDSCHAFTER DES FRIEDENS 2 lassen: Die Damen und die Herren mit sinisterer DDR-Vergangenheit sind ausgesprochen fidel. Sie strippen (die Herren), rennen durch Bananenfelder, tragen Schirmmütze (Tamara) und sind um keinen trockenen Kommentar (ebenfalls Tamara) verlegen. Vor allem, wenn sich dabei ein Cuba Libre schlürfen lässt.

Thalheim lässt nichts aus, keinen guten Gag, nicht den notwendigen Kuba-Sound und eine eigenwillige Version der "Internationalen". Der Begriff "Kundschafter des Friedens" war die Schönfärberei der DDR für Spione. Das deutet die Tonlage der Komödie an: heiter bis (selbst-)ironisch.