Juror#2

Ab 12 Jahren | 115 Minuten | Regie: Clint Eastwood | Darsteller: Nicholas Hoult, Zoey Deutch, Kiefer Sutherland u.a. | USA 2024

Dafür gibt es Zeugen. Später wird sie tot aufgefunden. Stumpfe Gewalteinwirkung, sagt die Gerichtsmedizin. Die Bezirksstaatsanwältin Faith Killebrew (Toni Collette) übernimmt den Fall selbst. Ein glatter Schuldspruch macht sich gut für die Karriere. Die Jury sollte sich leicht überzeugen lassen. Doch auf der Bank der Juroren sitzt der junge Journalist Justin Kemp (Nicholas Hoult). Der trockene Alkoholiker war in der Nacht ebenfalls in der Bar. Damals hatte es stark geregnet, und er hat auf der Rückfahrt etwas angefahren. Er dachte, es sei ein Reh. Vielleicht war es aber auch eine Frau mit Namen Kendall Carter. Justin will einfach auf "nicht schuldig" plädieren. Aber so einfach wird es ihm nicht gemacht. Was wird aus seiner Ehefrau Ally (Zoey Deutch) und seinem Kind, das bald zur Welt kommt, wenn er zugibt, möglicherweise der Täter gewesen zu sein?

Clint Eastwood - inzwischen 94 Jahre alt - hat es noch einmal getan. Der Kinoveteran hat JUROR #2 (nominiert für den Golden Globe in der Kategorie Bestes Drama) als klassischen Gerichtsfilm inszeniert. Allerdings wählte er nicht das Genre des Thrillers, sondern plädiert für ein Drama. Es geht um Schuld und Verantwortung. Es geht um das moralische Dilemma, ob eine funktionierende Familie geopfert werden soll oder ob die Existenz des vermeintlichen Täters nicht ohnehin zerstört ist. Eastwood schneidet Rückblenden ein, um die Ereignisse der Nacht zu rekonstruieren. Die Szenen zielen nicht auf Schaulust, sondern setzen auf Tiefe. Immer neue Wendungen halten den Handlungsfaden spannend.