Better Man - Die Robbie Williams Story

Ab 12 Jahren |  131 Minuten | Regie: Michael Gracey | Darsteller: Robbie Williams, Jonno Davies, Kate Mulvany u.a. | GB/US/AUS/VRC/FR 2024

Hier macht sich das Englische etwas eleganter als seine deutsche Übersetzung. Denn der Megastar hat ja recht, nicht nur was die Show angeht, sondern auch sein Biopic BETTER MAN - DIE ROBBIE WILLIAMS STORY. Für mehr als zwei Stunden nimmt der Entertainer mit seiner Lebensgeschichte gefangen. Dabei wird nicht nur erzählt, wie er wurde, was er war und ist: ein Kult-Boy in der Mädchen-Schwarm-Gruppe "Take That", ein Junkie auf Kokain und sonstigen Drogen, ein Mann, der sich mit seiner Solokarriere neu definiert, der Liebhaber von Nicole Appleton (Raechelle Banno), mit der er auf einem Schiffsdeck im Hollywood-Stil zu "She's the One" tanzt.

Regisseur Michael Gracey, der THE GREATEST SHOWMAN inszenierte, will noch mehr. Er baut dem mindestens ebenso großartigen Showman Williams eine mehr als angemessene Kinobühne. Die Musik - mit nahezu allen Hits (für alle reicht die Zeit einfach nicht) - sang der Künstler neu ein. Ungekünstelt oder vielleicht eher kunstvoll speisen sie den Handlungsfluss. Die Choreografien sind mitreißend.

Und dann ist da die Geschichte mit dem Affen. Denn der Star wird nicht von einem ihm möglichst ähnlich sehenden Schauspieler gedoubelt, sondern von einem mit Tricktechnik animierten Schimpansen. Die Idee dahinter ist mehr als Spektakel. Williams sagt, er fühle sich wie ein Affe, weil er sich weniger entwickelt vorkomme. Das mag selbstironisch sein, verweist aber ebenfalls auf die tiefen Selbstzweifel, die den Künstler plag(t)en. Gracey sagt, er habe Williams gefragt, mit welchem Tier er sich identifiziere. Der Star nannte den Schimpansen. Gesagt, gespielt. Diese das Innere nach außen kehrende Verfremdung hat eine eigene Faszination.