Emilia Pérez

Ab 12 Jahren  |  133 Minuten | Regie: Jacques Audiard | Darsteller: Karla Sofía Gascón, Zoë Saldana, Selena Gomez u.a. | Frankreich 2024

Der mordende Kartellboss Mantas del Monte (Karla Sofía Gascón) weiß, was Rita kann und hat einen Job für sie: Das Muskelpaket del Monte will aussteigen. Rita soll seinen Tod inszenieren, auf dass er als Frau mit Namen Emilia Pérez wiederaufersteht. Unbefleckt von den Taten der Vergangenheit. Del Montes Frau Jessi (Selena Gomez) und seine beiden Kinder wissen nichts von diesem Plan und sollen auch nichts davon erfahren. Ein neues Leben wartet ebenfalls auf sie. Emilia versucht sich in Wiedergutmachung und lernt die misshandelte Ehefrau Epifania (Adriana Paz) kennen. Sie schenkt ihr im Gegenzug das Gefühl von Nähe und Zärtlichkeit. Doch das, was war, lässt sich selbst mit einer Geschlechtsumwandlung nicht ungeschehen machen.

Vielleicht muss man ein französischer Meisterregisseur wie Jacques Audiard sein, um sich das zu trauen: einen blutreichen Kartell-Film als Musical! Man kann vor dem geistigen Auge sehen, wie die Geldgeber da die Stirn in Falten legten. Sie sind inzwischen Lachfältchen gewichen: Audiard gewann für sein außergewöhnliches Werk EMILIA PÉREZ den Jury-Preis in Cannes. Die Hauptdarstellerinnen Karla Sofía Gascón, Selena Gomez, Adriana Paz und Zoe Saldana teilten sich die Auszeichnung "Beste Darstellerin". Die Kritik und das Publikum feierten die Melange aus Unvereinbarkeiten gleichermaßen.

Was man wissen sollte: Der Festivalerfolg ist mal Krimi, mal Drama und mal Thriller. EMILIA PÉREZ ist auch mehr als eine mexikanische Crime-Story. Del Monte wird nicht zur Frau, weil das die beste Tarnung ist. Die Musikeinlangen stellen sich mitunter unvermittelt ein. Den Soundtrack komponierte Clément Ducol. Die Songs schrieb Camille. Die suggestiven Bilder nahm Paul Guilhaume auf. Ein Meisterregisseur weiß eben, wem er bei einem gewagten Projekt vertrauen will.