4. Philharmonisches Konzert: Doppeltes Debüt
Mit seiner „Rhapsody in Blue“ hat George Gershwin Geschichte geschrieben: Er wollte damit nichts weniger als seinen Landsleuten eine eigene, eine amerikanische Musik schenken, jenseits aller ethnischen und kulturellen Grenzen – und hatte dafür zunächst sogar den Titel „American Rhapsody“ im Sinn.
Blue Notes und Jazz klingen ebenso aus diesem Werk wie das Großstadtgewimmel New Yorks; das Publikum war nach der Uraufführung schier aus dem Häuschen. In Gershwins Hit gibt es eigentlich gleich drei große Kadenzen für Klavier, und bei der Uraufführung hat der Komponist den Solopart höchstselbst übernommen. Im 4. Philharmonischen Konzert spielt den nun der junge Litauer Martynas Levickis bei seinem Debüt mit den Duisburger Philharmonikern – auf dem Akkordeon. Ein lyrisches Thema der „Rhapsody in Blue“ erinnert übrigens ein wenig an Sergej Rachmaninow, von dem danach die „Sinfonischen Tänze“ auf dem Programm stehen. Richtig ausgelassen geht es darin allerdings nicht zu, dafür zitiert der Komponist aus seiner „Toteninsel“ und lässt gleich mehrfach das „Dies irae“ des Jüngsten Gerichts ertönen. Heiter und an die klassische Tonsprache Haydns erinnernd, steht am Anfang des Konzerts Sergej Prokofjews 1. Sinfonie, dirigiert von Delyana Lazarova, die bereits gemeinsam mit Martynas Levickis auf der Konzertbühne stand und ebenfalls ihr Debüt bei den Philharmonikern gibt.
Duisburger Philharmoniker
Delyana Lazarova Dirigentin
Martynas Levickis Akkordeon
Bildnachweis
Martynas Levickis: Juan Camilo Roa