Mercator Matinée
„… al quale ja posto mano e cielo e terra“
Botticellis Zeichnungen zu Dantes „Göttlicher Komödie“
In einem einzigartigen Zyklus großformatiger Zeichnungen auf Pergament hat Sandro Botticelli am Ende des 15. Jahrhunderts Dantes „Göttliche Komödie“ fast vollständig illustriert. Der Maler, den wir normalerweise mit seinen mythologischen Gemälden oder seinen Madonnenbildern assoziieren, hat damit einen veritablen Bildkommentar zu diesem wichtigsten Werk der italienischen Dichtung geschaffen. In Botticellis Interpretation tritt die Fähigkeit und Disziplin hervor, die vereinheitlichende Struktur der großen Dichtung formal zu erfassen: Bei jeder Einzelszene hatte er die Gesamtkonzeption im Auge, die als ‚Bauplan‘ hinter allem Episodischen steht.
Damit offenbart die Zeichnungsfolge ein Durchdenken des danteschen Kosmos, das sowohl dessen religiösen Kern als auch die künstlerische Gesamtkonzeption des Versepos freizulegen wusste – und sogar der Steigerung der Vortragsweise Rechnung trägt: narrativ in den ersten beiden Jenseitsreichen Inferno und Purgatorio, visionär in den Zeichnungen zum Paradiso. Kein anderer Künstler hat so angemessene Bilder für den ‚doppelseitigen‘ Charakter des „poema sacro“ gefunden, „al quale ha posto mano e cielo e terra“ (an dem Himmel und Erde wirkten), wie Dante selbst im 25. Paradiesgesang bekennt.
Das gesamte Programm ist unter www.stadtmuseum-duisburg.de abrufbar.
Eintrittspreise
Die Teilnahme kostet für Erwachsene 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
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Bildnachweis
Foto: Herrn Dombrowski