Duisburg im Nationalsozialismus Teil 1
Dr. Andreas Pilger referiert über die Strategie von "Verführung und Gewalt" im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme von Februar bis Mai 1933.
Die Machtübernahme und Konsolidierung der nationalsozialistischen Herrschaft erfolgten auch in Duisburg in einer Doppelstrategie von "Verführung und Gewalt". In der wirtschaftlichen Krise und politisch aufgeheizten Debatte am Ende der Weimarer Republik sehnten sich große Teile der Bevölkerung und insbesondere der Arbeiterschaft nach einem nationalen Aufbruch, der alle gesellschaftlichen Gruppen und Parteien wieder enger zusammenführt. Die Nationalsozialisten bedienten diese Sehnsucht mit ihrer Ideologie der Volksgemeinschaft, die sie propagandistisch inszenierten, aber auch mit einem groß angelegten Arbeitsbeschaffungsprogramm untermauerten. Komplementär zu diesem Bemühen um gesellschaftliche Inklusion setzte kurz nach der Machtübernahme die Verfolgung politischer und "rassischer" Gegner ein. Der Vortrag zeigt für Duisburg beide Seiten der nationalsozialistischen Herrschaftsetablierung. Im Zentrum stehen dabei die Monate Februar bis Mai 1933, die den Nationalsozialisten ausreichten, um die Reste der autoritär verformten Demokratie vollständig zu zerstören und durch eine totalitäre Zustimmungsdiktatur zu ersetzen.
Der Vortrag ist Teil der Reihe "Stadtgeschichte donnerstags". Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Bildnachweis
Amtseinführung des NS-Oberbürgermeisters Ernst Kelter am 16. Mai 1933. Stadtarchiv Duisburg, Fotosammlung, Nationalsozialismus/2. Weltkrieg F Nr. 15