Favoriten

FSK 0; 118 min; Produktion: Österreich 2024; Regie: Ruth Beckermann

Hier tanzen sie in der Klasse von Lehrerin Ilkay Idikut den "Körperteile-Blues" der Lichterkinder, sprechen über Ferienpläne, diskutieren über Krieg und Gewalt. Sie lernen aber auch, was Kinder zwischen sieben und zehn Jahren in der Schule eben lernen. Wer ihnen zuschaut, lernt dabei ebenfalls, dass Sprachförderung in diesem Jahr an der Schule nicht stattfinden kann und die Schulpsychologin ebenfalls nur auf Frist mit den Kindern arbeiten kann. Aber das nur nebenbei. Denn Dokumentaristin Ruth Beckermanns dreijähriger Unterrichtsbesuch FAVORITEN will kein Problemfilm sein. Die Regisseurin gibt vielmehr ein bestes Beispiel, was geht, wenn eine Pädagogin die 25 Mädchen und Jungen in ihrer Klasse ernst nimmt. Die Langzeitbeobachtung zeigt, wie Herzlichkeit und Freude die Atmosphäre im Klassenraum erwärmen. Ruth Beckermann sagt, es erkläre sich am positiven Beispiel, woran es an vielen Orten mangele. Bewusst sei man an die größte Grundschule in Wien mit fast 1000 Kindern gegangen. 60 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Der Stadtteil Favoriten trägt ein Etikett, das Duisburger von Marxloh kennen. Der Filmtitel verweist darauf, wie sehr die Kinder während der drei Schuljahre ans Herz gewachsen sind. Sie sind die Favoriten der Filmemacherin. Ilkay Idikut, nicht zu vergessen, sie ist ebenfalls eine Publikumsfavoritin.