Klugheit und Vernunft sind die Quellen der Weisheit
In diesem Konzert mit Organist und Pianist Dr. Hans-Joachim Heßler dreht sich alles um den Späthumanismus im Ruhrgebiet des 16. Jahrhunderts
Philipp Nicolai (1556-1608) – berühmtes „Kind des Ruhrgebiets“ und Schöpfer der Melodie „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ – ging in Dortmund zur Schule und studierte in der freien Reichs- und Hansestadt bei dem Späthumanisten Friedrich Beurhaus. Viele Komponisten bedienten sich seither seiner Melodien. Nicht zuletzt Johann Sebastian Bach benutzte Nicolais Choräle für seine Kantaten. In diese Tradition reiht sich nun auch der an der Dortmunder Universität lehrende Komponist Hans-Joachim Heßler ein. Er interpretiert Text und Musik zu „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ als Appell an kluges, vernünftiges und weises Handeln, das auch in Zeiten der Pandemie wieder in besonderer Weise gefordert zu sein scheint.
Ebenfalls in dieser Tradition steht Johann Gottlieb Preller, der im 18. Jahrhundert mit der Bochumer Familie von der Leithen befreundet war und häufig auf deren Rittergut in Laer zu Gast war und dort musizierte. Prellers berühmteste Komposition verarbeitet Heßler zu einer Fuge, welche - ganz im Sinne der Aufklärung - zu den „rationalsten“ Formen der Musik zählt, da sie nahezu mit mathematischer Logik konstruiert werden muss.
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Hans-Joachim Heßler, Foto: Ulrike Halene