Tatami
Leila Hosseini (Arienne Mandi) greift nach Gold. Für ihre Familie, für ihr Team, für ihr Land. Bei den Judo-Weltmeisterschaften im georgischen Tiflis kämpft die Iranerin um den Titel. Ihr Mann Nader (Ash Goldeh), der mit dem gemeinsamen Kind daheim geblieben ist, freut sich über ihre ersten Siege. Dann melden sich die Mullahs.
FSK 12; 104 min; Produktion: Georgien 2023; Regie: Zar Amir Ebrahimi, Guy Nattiv; Darsteller: Arienne Mandi, Zar Amir Ebrahimi, Jaime Ray Newman u.a.
Es könnte sein, dass Leila gegen eine Israelin antreten muss. Um eine schmachvolle Niederlage zu vermeiden, soll die Athletin eine Verletzung vortäuschen und aus dem Wettkampf aussteigen. Leila weigert sich. Sie und ihr Coach Maryam (Zar Amir Ebrahimi) erhalten unmissverständliche Drohungen. Die Fortsetzung des Wettkampfs hat Konsequenzen. Nicht allein für die beiden Frauen, sondern vor allem für ihre Familien im Iran.
Der Israeli Guy Nattiv (GOLDA) und die iranische Regiedebütantin Zar Amir Ebrahimi, die auch die Rolle der Trainerin spielt, drehten gemeinsam das packende Drama TATAMI. Das Duo verbindet das Genre des Sportfilms mit dem eines Politthrillers. Spannung erzeugt nicht allein der Kampf um den Titel. Arienne Mandi hat für ihre Judoszenen über Monate trainiert. Dass Kameramann Todd Martin die Kampfszene auf der Matte, die im Judo Tatami heißt, mitreißend fotografiert, ist ebenso wenig nebensächlich. Denn darum geht es ja: Der Sport wird für ein perfides politisches Spiel auf die Matte gelegt. Jeder Kampf probt die Selbstverteidigung der eigenen Würde. Die Form folgt dem Inhalt: Das enge 4:3-Format visualisiert den Druck, unter dem die Athletin und ihre Trainerin stehen. Gedreht in Schwarz-Weiß entstehen dichte und kontraststarke Bilder. TATAMI ist inspiriert von wahren Ereignissen. Sportlerinnen und Sportler aus dem Iran wurden mehr als einmal so unter Druck gesetzt. Der Film, ausgezeichnet mit dem Fritz-Gerlich-Filmpreis beim Filmfest in München setzt zugleich ein Hoffnungszeichen. Es ist die erste Zusammenarbeit eines Regieteams aus dem Iran und Israel.
Eintrittspreise
Dienstag bis Donnerstag: 8,90 € (7,50 € ermäßigt*)
Freitag, Samstag, Sonn- und Feiertage: 9,90 € (8,50 € ermäßigt*)
Montag Kinotag: 7 €
Abenteuer Kinderkino am Sonntag: 5,50 €
Dienstag- und Mittwochnachmittag: 15:30 + 16 Uhr-Vorstellungen: 7 €
Bildnachweis
Thomas Berns