Kinds of Kindness

FSK 16; 165 min; Produktion: Irland, GB, USA, GR 2024; Regie: Yorgos Lanthimos; Darsteller: Emma Stone, Jesse Plemons, Margaret Qualley u.a.

Zunehmen soll der Subalterne zum Beispiel. Und einen gewissen R.F.M. überfahren. Da ist eine Meeresforscherin (Emma Stone), die verschollen war und jetzt wiederkehrt. Ihr Mann (Jesse Plemons) hat den Verdacht, sie sei eine ganz andere. Größere Füße hat sie auch und mag plötzlich Schokoladenkuchen. Den rettenden Hubschrauber flog ein gewisser R.F.M. Da sind zwei Sektenmitglieder (Emma Stone, Jesse Plemons), die eine Frau suchen, die Tote wiedererwecken kann. Eine Tierärztin (Margaret Qualley) könnte die perfekte Kandidatin sein. Ob sie kann, was verheißen ist, lässt sich an einem gewissen R.F.M. ausprobieren.

Bevor es richtig losgeht (und es geht auf 164 Minuten richtig los), klingt "Sweet Dreams" von den Eurythmics an. Süße Träume beschert Giorgios Lanthimos' Triptychon KINDS OF KINDNESS nur sehr bedingt. "Akte der Güte" sucht man ebenfalls am besten mit einem Opernglas. Der Grieche, der mit POOR THINGS den Goldenen Löwen in Venedig gewann und Emma Stone zu einem Oscar verhalf, wagt sich ins Absurde oder vielleicht besser ins Aberwitzige. Der Humor ist in jedem Fall schwarz. Die kristallklaren Bilder haben Sogwirkung. Fürs Sinndeuten ist jeder selbst zuständig. Hinweis: Es geht um Macht und wie sie missbraucht wird. Die drei Episoden verbindet eben jener R.F.M. Er tut dies sehr lose. Die Abkürzung steht für gar nichts, sagt der Regisseur, der einmal mehr zusammen mit Efthimis Filippou das Drehbuch schrieb. Was ebenfalls Zusammenhänge schafft: Emma Stone, Willem Dafoe und Margaret Qualley (alle drei in POOR THINGS zu sehen) sowie Jesse Plemons und Hong Chau sind in allen drei Episoden (allesamt mit beeindruckender Spiellust) zu sehen. Sie übernehmen aber immer andere Rollen. Jesse Plemons gelang der Wechsel vom gedemütigten Liebhaber und Angestellten zum Ehemann einer fremden Frau und zum Kultisten so gut, dass er den Darstellerpreis in Cannes gewann. Yorgos Stefanakos spielt den R.F.M. und ist noch einmal im Abspann zu sehen. Hinweis: Nicht alle Szenen eignen sich für Liebhaber von Plüschkissen.