Stadtwerke Sommerkino: Poor Things

Yorgos Lanthimos weckt das Kind in der Frau (und die Schaulust)

GB 2023, 141 Min., FSK 16, Regie: Yorgos Lanthimos, Darsteller: Emma Stone, Mark Ruffalo, Willem Dafoe u.a.

Frankenstein ist ja nicht Frankenstein, also das Monster, sondern der Doktor. Entsprechend ist die schwangere Selbstmörderin, die der sehr entstellte Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter (Willem Dafoe) mit Hilfe von Strom und Blitzen zurück ins Leben holt, nicht Frau Frankenstein. Sie ist Bella (Emma Stone) und hat den Verstand eines Babys. Buchstäblich, Baxter hat ihr nämlich das Gehirn ihres Fötus eingepflanzt. Im London des 19. Jahrhundert war das möglich, wenn sich Frauen aus Verzweiflung in die Themse stürzten. Baxters Assistent Max McCandless (Ramy Youssef) liebt sie. Der gerissene Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) entführt sie. Aber Bella kann kein Mann wirklich an sich binden. Emma Stone (LA LA LAND) ist Bella und stakst mitunter durch die zuweilen überwirkliche, schöne Szenerie. Wiederbelebte tun das, gerade wenn sie eigentlich Babys sind. Emma Stones Vortrag ist aber grundsätzlich als virtuos zu bezeichnen. Und deshalb bekam sie auch einen Oscar und einen Golden Globe für ihre Hauptrolle in POOR THINGS. Yorgos Lanthi mos adaptierte die Romanvorlage von Alasdair Gray kongenial. Das lohnte sich für ihn ebenfalls. Die feministische Frankenstein-Variation sammelte insgesamt 60 Filmpreise (darunter vier Oscars) ein.

Eintrittspreise


14 Euro
Stadtwerke-Kundenkarten-Tag: 14 Euro / 12 Euro für Besitzer der Stadtwerke Kundenkarte

Bildnachweis

Filmforum

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